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Die DSGVO eine lästige Pflicht?

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Seid Ihr schon vorbereitet?

 

Wie geht es voran mit der DSGVO?

Die Ergebnisse sind ernüchternd. Dem Report zufolge verfehlen derzeit noch 85 Prozent der Firmen in den USA und in Europa die Vorgaben der EU. In Deutschland reißen gut vier von fünf Unternehmen (81 Prozent) die DSGVO-Hürde. Rund ein Viertel der Verantwortlichen musste sogar einräumen, es bis Jahresende nicht hinzubekommen, seinen Betrieb regelkonform aufzustellen.

Zuversichtlicher sind die amerikanischen und die britischen Unternehmen. 63 beziehungsweise 55 Prozent geben an, weitgehend oder komplett DSGVO- Kompatibel zu sein. Es folgen Spanien (54 Prozent), Deutschland und die Niederlande mit jeweils 51 Prozent. In Schweden glaubt derzeit nur ein Drittel der Befragten, die DSGVO-Auflagen weitgehend fristgerecht einhalten zu können.

Lästige Pflicht?

Tatsächlich scheinen viele Verantwortliche in der Erfüllung der neuen Datenschutzrichtlinien lediglich eine ungeliebte Pflichtaufgabe zu sehen. Dementsprechend richte sich ihr Augenmerk vorrangig darauf, die eingeforderten Regeln eins zu eins abzuarbeiten und abzuhaken, haben die Capgemini-Experten festgestellt. Nur eines von zehn Unternehmen hat sich dem Report zufolge vorgenommen, aktiv ein Vorreiter in Sachen Datenschutz und Wahrung der Privatsphäre zu werden. Dabei könnte sich der Aufwand durchaus lohnen. „Für diejenigen Unternehmen, die frühzeitig begonnen haben, sich des Themas anzunehmen und in Compliance und Datentransparenz zu investieren, fängt der Aufwand bereits jetzt an, sich wirtschaftlich zu lohnen“, konstatierte Christian Kaupa, Country Lead GDPR und Vice President Insights & Data bei Capgemini in Deutschland.

Diese Einschätzung kann er mit Zahlen belegen: Demzufolge hat gut die Hälfte der in Deutschland befragten Verbraucher Einkäufe bei den Unternehmen verstärkt, die schärfere Datenschutzregeln einhalten.

Außerdem geben diese Kunden an, mehr Geld ausgegeben und mit den jeweiligen Firmen intensiver interagiert zu haben. Die Effekte könnten sogar noch weiter reichen. Rund die Hälfte dieser Verbraucher will seine positiven Erfahrungen mit DSGVO-konformen Unternehmen mit Familie und Freunden geteilt haben.

In den Unternehmen scheinen sich diese Effekte noch nicht herumgesprochen zu haben. Viele Verantwortliche unterschätzen nach wie vor die Folgen der DSGVO auf die eigenen Kundenbeziehungen, warnen die Capgemini-Berater. Laut der Befragung wähnen sich in Deutschland mehr als drei Viertel der Manager auf der sicheren Seite. Sie glauben nicht, dass sich die Kunden abwenden und die Löschung ihrer Daten fordern werden, wenn die Datenschutzregeln nicht rechtzeitig eingehalten werden können. Acht von zehn Unternehmen bilden sich ein, das uneingeschränkte Vertrauen ihrer Kunden zu besitzen.

Trau, schau, wem

Das ist allerdings ein Trugschluss, wie der Capgemini-Report offenlegt. Die Verbraucher seien sich ihrer neu gewonnenen Kontrollmöglichkeiten durchaus bewusst, und würden im Zweifel auch Taten folgen lassen. Hierzulande wollen 61 Prozent der Konsumenten reagieren, wenn Unternehmen ihre persönlichen Daten nicht ausreichend schützten. Dazu gehören: Ausgaben und Einkäufe bei betroffenen Unternehmen reduzieren (71 Prozent), Geschäftsbeziehungen beenden (71 Prozent) oder Negativerfahrungen im Bekanntenkreis teilen (73 Prozent).

Folgten Unternehmen weiter ihrem Irrglauben, verspielten sie wichtige Chancen auf bessere Geschäfte, prophezeit Capgemini-Mann Kaupa. Laut der Umfrage konzentrieren sich gerade einmal elf Prozent der Firmen bei ihren Bemühungen rund um die DSGVO auf die Bedürfnisse ihrer Kunden. Dabei könnten sie viel Vertrauen gewinnen mit einer kundenzentrierten Datenschutzstrategie.

Und die Effekte reichen noch weiter, wie Kaupa erläutert. Transparenz über alle gespeicherten personenbezogenen Daten helfe Unternehmen, ihre Daten effektiver analysieren zu können und so die eigenen Prozesse zu verbessern. „Wer genau weiß, welche Daten er löschen oder aufräumen kann, der spart wertvollen Speicherplatz und reduziert damit die hohen Kosten für das Halten von Daten,“, so der Berater.

Doch zwischen Datenschutz-Wünschen der verbraucher und den Maßnahmen der Unternehmen klafft eine große Lücke. 61 Prozent der befragten deutschen Konsumenten würden einen ausgewiesenen Ansprechpartner beziehungsweise eine anonyme Email-ID für datenbezogene Anfragen begrüßen. Das bietet aber gerade einmal ein Drittel der Firmen an. Auf Platz zwei der Datenschutzwunschliste folgt mit 56 Prozent ein spezifischer Help Desk für Rückfragen zum Umgang mit persönlichen Daten, der in 45 Prozent der Unternehmen existiert. 44 Prozent äußerten den Wunsch nach einem Self-Service-Portal, um Daten einzusehen und bei Bedarf herunterladen zu können. Aktuell ist das bei weniger als einem Drittel (29 Prozent) der befragten Unternehmen möglich.

 

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